Aufgrund technischer Probleme kommt es zu Verzögerungen bei der Papierabfuhr. Es ist davon auszugehen, dass sich die Abfuhr in allen Bezirken um bis zu einen Tag verschiebt. Nicht geleerte Tonnen bitte am Straßenrand stehen lassen.
Das Museum ist ab 18. Mai 2025 bis Oktober immer am ersten Sonntag im Monat geöffnet.
Private Führungen können über kultur@pfullingen.de angefragt werden.
Philosophisch und literarisch Interessierte treffen sich zu Gesprächsrunden.
Klosterstraße 28
72793 Pfullingen
Die Neske-Bibliothek befindet sich in den originalen Räumen im zweiten Stock des ehemaligen Hauses der Fabrikantenfamilie Gayler in der Klosterstraße 28.
In den Nachkriegsjahren, als das Gebäude die große Familie Gayler, die junge Familie Neske und zahlreiche Verwandte und Freunde beherbergte, außerdem französische Besatzungsoffiziere einquartiert waren, wurden die beiden obersten Stockwerke des Hauses ausgebaut. Seit dieser Zeit wird das Haus liebevoll »die Arche« genannt.
Brigitte und Günther Neske wohnten hier mit ihrem Sohn Thomas. Hier waren die Verlagsräume der ersten Jahre, in der »Klause« ganz oben unter dem Dach wohnten immer wieder zum Teil sehr prominente Gäste.
Der Bibliotheksraum, in dem heute die »Neske-Bibliothek« ist, war bis 2007 die Privatbibliothek des Hauses und war immer ein Ort der Geselligkeit, der Gespräche und Dispute. Auf dem alten Cordsofa saßen schon Martin Heidegger, Ernst Bloch, Walter Jens, Ernst und Gretha Jünger, Hans Mayer, Kurt Georg Kiesinger, Elisabeth Flickenschildt, Marcia Haydee und viele andere.
In den Regalen sind heute die Bücher und Schallplatten versammelt, die im Neske-Verlag von 1951 bis 1993 erschienen sind.
Der Nebenraum diente als kleines Schlafzimmer. Heute steht hier Brigitte Neskes Schreibtisch, ein Archiv über Haus, Verlag und Autoren befindet sich in den eingebauten Wandschränken und eine Ausstellung präsentiert die Geschichte des Verlags und die Arbeit des Verlegens.
1951 gründete Günther Neske seinen eigenen Verlag - in der Zeit des Papiermangels, der Zensur durch die Besatzungsmächte und der Lizenzschwierigkeiten.
Schwerpunkt des Verlagsprogramms in den ersten 10 Jahren ist die Auseinandersetzung mit den geistigen Strömungen der Zeit – den philosophisch-theologischen, den geschichtlich-politischen – außerdem prägnante Lebenszeugnisse außergewöhnlicher Zeitgenossen.
Bis 1993 betreiben Günther und Brigitte Neske den Verlag gemeinsam, danach geht er an den Verlag Klett-Cotta in Stuttgart über.
DIE ZEIT urteilt 1997 über den Verlag:
»... eines der besten Markenzeichen der jungen, ohne Scheuklappen um Aufklärung bemühten BRD«.
Günther Neske brachte sie unter ein Dach:
Ernst Jünger und Walter Jens
Rudolf Kassner und Hans Mayer
Martin Heidegger und Walter Schulz
Walter Warnach und Eugen Gottlob Winkler
Er machte deutsche Leser nach dem Krieg mit der literarischen Avantgarde der Zeit bekannt: mit Djuna Barnes, André Breton, James Joyce, Natalie Sarraute und verlegte als erster deutscher Verleger das gesamte Prosa-Werk des großen polnischen Schriftstellers Witold Gombrowicz.
Mit einer Postkarte des Pfullinger Sprechgitters regte Günther Neske Paul Celan zu einem der wichtigsten Lyrikbände, Sprachgitter, der deutschen Nachkriegsliteratur an.
Es gelang ihm aber nicht, Celan in seinen Verlag einzubinden.
1958 wollte Günter Grass die Blechtrommel bei Neske verlegen lassen, verhindert wurde es durch das Vorgriffsrecht eines anderen Verlegers.
Für seine Sprechplatten gewann Günter Neske sie jedoch alle: Hans Arp, Ingeborg Bachmann, Paul Celan, Günter Eich, Günter Grass, Helmut Heissenbüttel und Walter Höllerer sind mit Gedichten zu hören; Martin Heidegger, Hermann Broch, James Joyce und Walter Jens mit Vorträgen und Prosa.
Surrealistische und konkrete Lyrik wurde in der Lyrik-Reihe Schwarz auf Weiß verlegt.
Schon in den 60er-Jahren gab Neske Schriften japanischer ZEN-Meister heraus. Der Ochs und sein Hirte ist heute noch ein zentrales Werk in ZEN-Kreisen.
Die erste Monographie über HAP Grieshaber erschien in Pfullingen. Publikationen über Olaf Gulbransson und von Horst Janssen gaben dem Kunst-Programm Profil.
Meisterhafte Foto-Bildbände entstanden mit Paul Swiridoff, aber auch mit Zoë Dominic u. a. über das Stuttgarter Ballett.